Informationen zur Kirche auf der Karlshöhe
Die Kirche auf dem Gelände der Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg in der Königinallee 48 wurde am 27.9.1931 als Betsaal der Brüder- und Diakonengemeinschaft eingeweiht.
Es handelt sich also nicht um eine eigenständige Kirchengründung - bis heute ist die Karlshöher Kirche Teil der Ludwigsburger Friedenskirchengemeinde.
Der historische Hintergrund: Durch die zunehmende Zahl von Brüdern hatte sich der alte Betsaal der Karlshöhe als zu klein erwiesen. Die Einsegnungen und Gottesdienste konnten nicht mehr auf der Karlshöhe stattfinden, sondern mussten in den Speisesaal oder in die Stadtkirche nach Ludwigsburg verlegt werden.
Aus diesem Grund beschloss der Karlshöher Verwaltungsrat, einen neuen und größeren Betsaal zu bauen. Den Zuschlag im ausgeschriebenen Architektenwettbewerb erhielt am 18.2.1931 der aus Ludwigsburg stammende Architekt Otto Eichert (1890-1951), der bei Paul Bonatz in Stuttgart studiert hatte.
Die Architektur: Da es sich thematisch um den Bau eines Betsaales handelte, wurde auf einen hohen Kirchturm verzichtet und dafür ein kleinerer Glockenturm an der nordwestlichen Ecke angebracht. Die Kirche ist in ihrem Grundentwurf schlicht und funktional.
Hervorzuheben sind die drei Kirchenfenster, die von dem Ulmer Künstler Adolf Loy (1903-1967) gestaltet wurden. Zusammen bilden sie ein Ensemble, dessen Mittelfenster Jesus abbildet, umrahmt von zwei behütenden Engeln. Es nimmt Bezug auf das historische Leitmotiv der Karlshöher Diakon*innen-Gemeinde: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40). Dieses Jesus-Wort wird auch in den beiden flankierenden Fenster aufgegriffen, in denen das Speisen, Kleiden, Beherbergen und Besuchen von Hilfebedürftigen dargestellt wird.
Der Altarraum auf der Westseite wurde 1973 im Zuge des Einbaus einer Orgel des Marbacher Orgelbauers Peter Plum umgestaltet. Es handelt sich um ein Instrument mit handgemachten gehämmerten Pfeifen, das akustisch mit dem Kirchenraum harmoniert. Die Kirche ist mit ihrer speziellen Raumform besonders gut geeignet für Vokal- und Orgelmusik, weshalb dort auch immer wieder CD- Aufnahmen stattfinden – insbesondere durch die Karlshöher Kantorei. Durch sie ist die Karlshöher Kirche über Ludwigsburg hinaus ein bekannter Anziehungspunkt für Freunde der Kirchenmusik.
Quelle: Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg